Gaza-Stadt/Jerusalem (Reuters) - Die Hamas im Gazastreifen wird voraussichtlich im Laufe des Tages erneut Geiseln freilassen.
Im Gegenzug dürfte Israel abermals palästinensische Gefangene aus seinen Haftanstalten entlassen. Die Angehörigen der betroffenen Geiseln seien bereits informiert worden, berichtete der israelische Sender Kan am Mittwoch. Israelische Medien berichteten unter Berufung auf das Büro des Ministerpräsidenten, dass Israel von der Hamas eine Liste mit den Namen der Geiseln erhalten hat, die die radikal-islamische Organisation freilassen wird. Eine Stellungnahme dazu war von der israelischen Regierung nicht zu erhalten. Mittwoch ist der letzte Tag der auf sechs Tage verlängerten Feuerpause im Gazastreifen. Der Vermittler Katar bemüht sich aber bereits darum, die Feuerpause noch einmal auszuweiten.
Israel hatte mitgeteilt, die Feuerpause könne weiter verlängert werden, sofern die Hamas weiterhin mindestens zehn israelische Geiseln pro Tag freilasse. Am Dienstag hatten die Hamas und der mit ihr verbündete Islamische Dschihad zwölf Geiseln übergeben. Kurze Zeit später ließ Israel 30 Palästinenser aus dem Ofer-Gefängnis im besetzten Westjordanland und einem Internierungslager in Jerusalem frei.
Die Geiseln gehörten zu den etwa 240 Personen, die von Hamas-Kämpfern bei ihrem überraschenden Angriff auf den Süden Israels am 7. Oktober verschleppt wurden. Nach israelischen Angaben wurden dabei rund 1200 Menschen getötet. Bei den israelischen Vergeltungsangriffen auf den Gazastreifen wurden nach palästinensischen Angaben mehr als 15.000 Menschen getötet.
Mittlerweile ist einem Insider zufolge im Gespräch, nicht mehr nur wie bisher Frauen und Kinder unter den Geiseln freizulassen, sondern auch Männer und Angehörige des israelischen Militärs.
(Bericht von: Nidal al-Mughrabi, Mohammemd Salem and Henriette Chacar; geschrieben von Sabine Ehrhardt.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)