Berlin (Reuters) - Süßes, Parfüm, Bücher: Die deutschen Einzelhändler können durch den Geschenkekauf zum Nikolaustag am 6. Dezember mit einer schönen Bescherung rechnen.
Die zusätzlichen Umsätze dürften sich auf knapp über eine Milliarde Euro summieren, wie der Handelsverband Deutschland (HDE) am Mittwoch zu der von ihm in Auftrag gegebenen Verbraucherumfrage mitteilte. Das wären mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019 mit 860 Millionen Euro. Demnach wollen diesmal 37 Prozent der Verbraucher gezielt Geschenke und Waren zum Nikolaustag einkaufen. 2019 lag dieser Wert nur bei 26 Prozent.
"Die Kundinnen und Kunden kaufen alles, was in den Nikolausstiefel passt", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. "Gefragt sind dabei vor allem Süßwaren." Besonders oft greifen die Verbraucher demnach auch bei Lebensmitteln oder Spielwaren zu. Gut laufen aber traditionell auch die Geschäfte mit Parfüm, Kosmetik, Büchern und Schreibwaren.
Insgesamt wollen knapp zwei Drittel der Befragten ihre Ausgaben rund um 6. Dezember im Vergleich zum Vorjahr stabil halten. "Der Nikolaustag ist und bleibt für den Einzelhandel ein wichtiger Umsatzimpuls im Weihnachtsgeschäft", lautet das Fazit von Genth.
Der Einzelhandel kann dies gut gebrauchen, leidet er doch unter der Kaufzurückhaltung der Verbraucher, die angesichts der hohen Inflation ihr Geld zusammenhalten. Der HDE erwartet für das Weihnachtsgeschäft in den Monaten November und Dezember einen Umsatz von 120,8 Milliarden Euro und damit ein Plus von 1,5 Prozent. Klammere man gestiegene Preise aus, sei dies real allerdings ein Minus von 5,5 Prozent. "Die Branche bekommt die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Krieges und der darauf folgenden Inflation sowie seit neuestem auch die in Folge des Nahost-Konflikts weiter sinkende Kauflaune zu spüren", sagte HDE-Präsident Alexander von Preen.
(Bericht von Rene Wagner; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)