Berlin (Reuters) - Die deutsche Wirtschaft schwächelt laut dem Berliner DIW weiterhin.
Das lässt sich aus dem Barometer der Forscher ablesen, das im November den dritten Monat in Folge gesunken ist. Es steht mit nunmehr 85,3 Punkten fast drei Punkte niedriger als im Oktober, wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) am Mittwoch mitteilte. Damit entfernt sich der Wert deutlich von der neutralen 100-Punkte-Marke, die ein durchschnittliches Wachstum der hiesigen Wirtschaft anzeigt. Nachdem diese im dritten Quartal um 0,1 Prozent geschrumpft war, sind die Aussichten auf ein kleines Plus im vierten Quartal laut DIW zwar weiterhin intakt. Dennoch komme die deutsche Wirtschaft "nur mühsam aus dem Tal heraus", sagt Timm Bönke, Co-Leiter des DIW-Konjunkturteams.
Die hohen Zinsen und nur allmählich zulegende Reallöhne belasteten die Wirtschaft. "Der positive Beitrag der Außenwirtschaft konnte dies bis zuletzt nicht kompensieren. Und nun haben sich die geopolitischen Unsicherheiten durch den Krieg im Nahen Osten noch beträchtlich erhöht", erläutert Bönke. Hinzu komme das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu einer strikten Auslegung der Schuldenbremse und dessen Folgen, erklärt Geraldine Dany-Knedlik, Co-Leiterin des DIW-Konjunkturteams: "Der voraussichtliche Wegfall einiger geplanter Unternehmenssubventionen dürfte die Investitionstätigkeit vor allem in den kommenden beiden Jahren deutlich belasten, sollte keine alternative Finanzierung gefunden werden."
(Bericht von Reinhard Becker, redigiert von Rene Wagner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)