München (Reuters) - Die Finanzaufsicht BaFin versucht dem selbsternannten "König von Deutschland" bei seinen Bankgeschäften mit einer Razzia endgültig das Handwerk zu legen.
Zehn Objekte des "Königreichs Deutschland" würden seit dem frühen Mittwochmorgen von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), der Bundesbank, der Polizei und dem Landeskriminalamt Sachsen durchsucht, teilte die Behörde in Bonn mit. Es gehe darum, das Ausmaß der "mutmaßlich unerlaubt betriebenen Finanzgeschäfte" und die Verbindungen und Netzwerke der Vereinigung "Königreich Deutschland" zu ermitteln. Hinter dem 2012 in Lutherstadt Wittenberg gegründeten Fantasiestaat steht der 58-jährige Peter Fitzek.
Er betreibt eine "Gemeinwohlkasse" genannte Bank, ohne die dafür notwendige Banklizenz zu haben, sowie eine Krankenversicherung mit dem Namen "Deutsche Heilfürsorge". Die BaFin geht nach eigenen Angaben seit vielen Jahren dagegen "mit Nachdruck und den ihr zur Verfügung stehenden verwaltungsrechtlichen Mitteln " vor. Sie habe ihm die Bank- und Versicherungsgeschäfte wiederholt untersagt, zuletzt hatte es im Februar eine Razzia in den "Repräsentanzen" der Gemeinwohlkasse in Wittenberg, Dresden und dem nordrhein-westfälischen Menden gegeben. Wegen unerlaubter Versicherungsgeschäfte war Fitzek bereits verurteilt worden.
"Dessen ungeachtet setzte der selbsternannte 'König von Deutschland' seine unerlaubten Geschäfte in immer wieder neuen Anläufen fort", heißt es in der Mitteilung. Auf die illegalen Bank- und Versicherungsgeschäfte stünden Geldstrafen oder bis zu fünf Jahre Haft.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)