London (Reuters) - Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing macht sich für eine Abschaffung der Obergrenze bei Boni für Banker stark.
Die Europäische Union sollte dies in Erwägung ziehen, um mit anderen Finanzzentren konkurrieren zu können, sagte Sewing am Mittwoch auf einer Veranstaltung der "Financial Times" in London. Brüssel solle sich an anderen Ländern orientieren, die gerade ähnliche Obergrenzen abschafften, zum Beispiel Großbritannien. Voraussetzung sei, dass dies nicht zu einer Kultur der übermäßigen Risikobereitschaft führe.
Nach den Erfahrungen aus der globalen Finanzkrise 2007 bis 2009 war in der Europäischen Union 2014 eine Deckelung der Banker-Boni eingeführt worden. Anreize für Bankmanager zu besonders riskanten Geschäften, die mit zu der Krise beigetragen haben, sollten unterbunden werden. Auch sollten Vergütungs-Exzesse verhindert werden. Die EU hatte damals festgelegt, dass Bonuszahlungen nicht höher ausfallen dürfen als 200 Prozent des Fixgehalts. Großbritannien hatte unlängst diese Obergrenze im Zuge der generellen Abkehr des Landes von den EU-Regulierungsvorgaben nach dem Brexit abgeschafft.
(Bericht von Iain Withers, geschrieben von Philipp Krach und Frank Siebelt; redigiert von Ralf Banser.; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)