Gaza-Stadt/Tel Aviv (Reuters) - Das israelische Militär hat den Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen nach eigenen Angaben wieder aufgenommen.
Die Armee warf der radikalen Palästinenser-Gruppe am Freitag vor, die Vereinbarung zur vorübergehenden Waffenruhe gebrochen zu haben. Kurz vor Ablauf der Frist am Freitagmorgen sei eine aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuerte Rakete abgefangen worden. Palästinensische Medien berichteten von israelischen Angriffen im Norden des Gazastreifens. Um 07.00 Uhr Ortszeit (06.00 Uhr MEZ) war die Vereinbarung für die Feuerpause abgelaufen. Während der Waffenruhe kamen israelische Geiseln frei. Keine der beiden Seiten hat bisher eine Übereinkunft zur Verlängerung verkündet.
Rund eine Stunde vor Ablauf der Waffenruhe sei eine Rakete aus dem Gazastreifen entdeckt worden, teilten die israelischen Streitkräfte mit. Das Raketenabwehrsystem "Iron Dome" habe das Geschoss abgefangen. Wenige Minuten vor Fristablauf habe es in Israel nahe des Gazastreifens erneut Raketenalarm gegeben. Die Hamas äußerte sich zunächst nicht dazu. Der Hamas nahestehende Medien meldeten, im Norden des Gazastreifens seien Schüsse und Explosionen zu hören. Auch über Geräusche von Militärflugzeugen und Drohnen, die über Gaza-Stadt flogen, wurde berichtet. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.
Die Vereinbarung für eine vorübergehende Waffenruhe galt seit dem 24. November und hatte die Freilassung von Dutzenden Geiseln im Gazatreifen ermöglicht. Im Gegenzug ließ Israel Hunderte palästinensische Häftlinge frei. Zudem konnte humanitäre Hilfe in den Gazastreifen geliefert werden. Das Wall Street Journal hatte in der Nacht zu Freitag unter Berufung auf ägyptische Vermittler von einer Einigung auf eine erneute Verlängerung der Waffenruhe um einen Tag berichtet. Die Verlängerung wurde bislang von keiner Seite bestätigt.
(Bericht von Nidal al-Mughrabi, Mohammad Salem und Humeyra Pamuk, geschrieben von Katharina Loesche und Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)