Berlin/Dubai (Reuters) - Auf der Weltklimakonferenz ist am Freitag der Startschuss für die Arbeit des von Deutschland angeregten Klimaklubs gegeben worden.
"Der Klimaklub vereint Entwicklungsländer, Schwellenländer sowie neue und alte Industrieländer", sagte Kanzler Olaf Scholz auf der sogenannten Cop 28 in Dubai am Freitag. Der Zusammenschluss von mittlerweile 36 Mitgliedern hat sich zum Ziel gesetzt, die Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel vergleichbar zu machen, um Handelskonflikte zu vermeiden. Deshalb müssten technische Grundlagen für eine standardisierte Berechnung der CO2-Intensität ausgewählter Produkte erarbeitet werden, sagte der Kanzler. Die Bundesregierung hatten den Klimaklub zunächst im Rahmen der westlichen G7-Industriestaaten lanciert.
Zudem solle der Klimaklub nun darüber beraten, wie genau man "weitgehend emissionsfreien Stahl und Zement" definiert, fügte Scholz hinzu. Drittens müsse eine Plattform geschaffen werden, auf der sich die Mitglieder absprechen, welche technischen und finanziellen Instrumente es zum Erreichen der Ziele gibt. Man müsse sich zunächst um den Stahl- und Zementsektor kümmern, weil dieser den größten Teil der industriellen Emissionen verursache, erklärte Scholz. Die Bundesregierung treibt derzeit die Dekarbonisierung dieser Sektoren voran. Sie will aber eine Wettbewerbsverzerrung vermeiden, die entstehen könnte, wenn deutsche Unternehmen in teure, klimaneutrale Techniken investieren, die Firmen in anderen Ländern aber nicht.
Deutschland hat zusammen mit Chile den Vorsitz des Klimaklubs, der nun auch über ein Sekretariat verfügt. Scholz betonte, dass der Klimaklub weiteren Ländern offenstehe.
(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)