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Inflation im Nikolausstiefel - Schokolade deutlich teurer

05.12.2023
um 08:42 Uhr

Berlin (Reuters) - Ob Schoko-Weihnachtsmänner, Lebkuchen oder Pralinen: Die deutschen Verbraucher müssen zum Nikolaustag und zu Weihnachten für viele Süßwaren wohl deutlich tiefer in die Taschen greifen. Die Erzeugerpreise für Schokolade und andere kakaohaltige Lebensmittelzubereitungen lagen im Oktober um 12,6 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Die Rohstoffe von Schokoladenerzeugnissen legten noch kräftiger zu. So erhöhten sich die Einfuhrpreise für Kakaobohnen und Kakaobohnenbruch um 53,9 Prozent im Vergleich zum Oktober 2022, während die für Kakaomasse und Kakaobutter um 27,6 Prozent stiegen.

Eine weitere wichtige Zutat für Schokolade ist ebenfalls erheblich teurer geworden: Die deutschen Erzeugerpreise für Zucker, die schon im vergangenen Jahr stark gestiegen waren, lagen diesmal um 26,2 Prozent über dem Niveau von Oktober 2022.

Nicht nur in der Adventszeit sind kakaohaltige Leckereien wie etwa klassische Schokoladentafeln oder Pralinen beliebt. 2022 wurden in Deutschland 1,09 Millionen Tonnen Schokoladenerzeugnisse für den Absatz produziert, ein Anstieg von 1,3 Prozent im Vergleich zu 2021. Wird die Gesamtmenge auf die Bevölkerung in Deutschland umgerechnet, so wurden im vergangenen Jahr 12,9 Kilogramm pro Kopf hergestellt. "Das entspricht in etwa der Schokoladenmenge von zweieinhalb Tafeln wöchentlich pro Kopf", so das Statistische Bundesamt.

Wichtigster Bestandteil von Schokolade ist Kakao. 2022 wurden 473.400 Tonnen dieses Rohstoffs nach Deutschland eingeführt, etwa in Form von Kakaobohnen und Kakaobohnenbruch. Das waren 5,8 Prozent mehr als 2021. Mit 226.200 Tonnen stammte der größte Teil der Importe (47,8 Prozent) aus Côte d?Ivoire (Elfenbeinküste). Wichtige Herkunftsländer von Kakaobohnen waren mit Ghana (9,7 Prozent) und Nigeria (5,8 Prozent) zwei weitere afrikanische Länder.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Ralf Banser - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)