Brüssel/Berlin (Reuters) - Die Wirtschaft in der Euro-Zone ist auf Talfahrt und womöglich auf dem Weg in die Rezession.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank von Juli bis September im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag mitteilte und damit eine frühere Schätzung bestätigte. Im Frühjahr hatte die Wirtschaft nach revidierten Daten um 0,1 Prozent zugelegt - und damit nur halb so stark wie zunächst mit plus 0,2 Prozent gemeldet. Laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde dürfte auch das Schlussquartal 2023 schwach ausfallen. Manche Experten gehen davon aus, dass der Wirtschaft in der 20-Länder-Gemeinschaft eine vorübergehende Rezession droht - also zwei Quartale mit rückläufiger Wirtschaftsleistung.
Mit weiter zurückgehender Inflation und anziehender Auslandsnachfrage dürfte die Konjunktur aus Sicht der Europäischen Zentralbank (EZB) in den kommenden Jahren jedoch an Stärke gewinnen. Dies sieht auch die EU-Kommission in Brüssel ähnlich: Sie erwartet für die Staaten der Währungsunion 2023 einen Anstieg des BIP von 0,6 Prozent und für 2024 ein Plus von 1,2 Prozent.
(Bericht von Reinhard Becker, redigiert von Klaus Lauer. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)