- von Markus Wacket
Berlin (Reuters) - Ein deutlicher Gewinn-Rückgang ihrer Speditionstochter Schenker wird die Deutsche Bahn in diesem Jahr wieder tief in die roten Zahlen drücken.
Der Gesamtkonzern wird 2023 unterm Strich einen Verlust von gut 1,2 Milliarden Euro einfahren, wie aus Konzernunterlagen, die der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag vorlagen, hervorgeht. 2022 war das Minus eine Milliarde Euro niedriger. Allerdings hatte damals auch Schenker einen Betriebsgewinn von über 1,8 Milliarden Euro abgeliefert. Der weltweite Logistik-Boom ist dieses Jahr jedoch deutlich abgeflaut, was auch das erwartete Schenker-Ergebnis 2023 zeigt: Der Betriebsgewinn wird den Zahlen zufolge nur noch knapp über einer Milliarde Euro liegen, 2024 wird noch ein leicht schwächeres Ergebnis erwartet. Für den Staatskonzern hat dies besondere Bedeutung, da er Schenker zum Verkauf gestellt hat. Mögliche Investoren schauen daher auf die Geschäftszahlen und Prognosen mit großer Aufmerksamkeit.
Der Verkauf von Schenker ist in der Politik und auch innerhalb der Bahn umstritten. Schenker ist trotz des Rückgangs die einzige Sparte, die nennenswert Gewinn liefert. Auf der anderen Seite ist die Bahn hoch verschuldet, die Nettofinanzschulden werden den Zahlen zufolge Ende des Jahres mehr als 34 Milliarden Euro betragen. Ein Verkauf soll helfen, die Schulden zu reduzieren und damit auch die Kreditwürdigkeit zu stützen. Eine schlechtere Bonität würde die Bahn nach den ohnehin stark gestiegenen Zinsen noch weiter belasten.
Eine Bahn-Sprecherin wollte sich zu den Zahlen nicht äußern.
(Bericht von: Markus Wacket; redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)