Berlin (Reuters) - Billigere Energie hat die deutsche Inflationsrate im November auf den niedrigsten Stand seit fast zweieinhalb Jahren gedrückt.
Die Verbraucher mussten für Waren und Dienstleistungen durchschnittlich 3,2 Prozent mehr bezahlen als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Freitag eine frühere Schätzung bestätigte. "Die Inflationsrate hat sich den fünften Monat in Folge abgeschwächt", sagte Behörden-Präsidentin Ruth Brand. Im Oktober lag die Teuerung noch bei 3,8 Prozent und im August bei 6,1 Prozent. Von Oktober auf November sanken die Verbraucherpreise um 0,4 Prozent und damit so stark wie seit knapp einem Jahr nicht mehr.
Deutlich günstiger als im November 2022 wurde Energie: Sie verbilligte sich um 4,5 Prozent. Preistreiber blieben dagegen Nahrungsmittel, für die Verbraucher im Schnitt 5,5 Prozent mehr hinblättern mussten. Dienstleistungen verteuerten sich um 3,4 Prozent. Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie - die sogenannte Kerninflation - lag bei 3,8 Prozent.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für die Währungsunion eine Inflationsrate von zwei Prozent als Idealwert an. Die nach europäischen Standards berechnete deutsche Inflationsrate näherte sich im November mit 2,3 Prozent diesem Wert schon deutlich.
(Bericht von Rene Wagner und Klaus Lauer, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)