Berlin (Reuters) - Der als Vorbote auf den Konjunkturverlauf geltende Lkw-Verkehr auf deutschen Autobahnen hat im November wieder etwas zugelegt.
Die Fahrleistung mautpflichtiger Lastwagen mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen stieg um 1,3 Prozent zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Dies ist das größte Plus seit Februar. Im Oktober hatte es noch kalender- und saisonbereinigt ein Minus von 1,9 Prozent gegeben und damit den stärksten Rückgang seit Dezember 2022. Im Vergleich zum November 2022 fiel der Lkw-Maut-Fahrleistungsindex nun um 3,7 Prozent.
Europas größte Volkswirtschaft steht bereits mit einem Bein in der Rezession, nachdem das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Sommer-Quartal um 0,1 Prozent geschrumpft ist. Kommt es von Oktober bis Dezember zum zweiten Quartalsminus in Folge, sprechen Fachleute von einer vorübergehenden - technischen - Rezession. Ökonomen beobachten die Lkw-Fahrleistung auf Autobahnen daher genau: Sie liefert sehr früh Hinweise zur aktuellen Konjunkturentwicklung in der Industrie, da wirtschaftliche Aktivität auch Verkehrsleistungen erzeugt und benötigt. Die meisten Expertinnen und Experten erwarten erst im nächsten Jahr wieder ein spürbares Anziehen der Konjunktur.
(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Ralf Banser - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)