Brüssel (Reuters) - Die spanische Spitzenpolitikerin Nadia Calvino soll Präsidentin der Europäischen Investitionsbank (EIB) werden.
Die stellvertretende spanische Regierungschefin und Finanzministerin des Landes habe ausreichend Unterstützung seitens der EU-Staaten für ihre Kandidatur für den Spitzenposten bei der europäischen Förderbank erhalten, teilte der belgische Finanzminister Vincent Van Peteghem am Freitag in Brüssel mit. Aktuell ist der frühere FDP-Politiker Werner Hoyer Präsident. Hoyer wird Ende Dezember nach zwölf Jahren bei der EU-Finanzierungsinstitution ausscheiden. Die EIB gilt wegen ihrer milliardenschweren Förderprogramme als wichtiger Faktor für die Entwicklung der EU und Europas. Die Bilanz der EIB beläuft sich auf mehr als 500 Milliarden Euro.
Bundeskanzler Olaf Scholz hatte sich vor kurzem hinter die Kandidatur von Calvino gestellt. Er habe mit ihr gut zusammengearbeitet, hatte er am Rande des Kongresses der europäischen Sozialisten in Malaga gesagt. Deutschland ist zusammen mit Frankreich größter Anteilseigner der EIB. Daher galt die Positionierung der Bundesregierung für Calvino bereits als wichtige Vorentscheidung. Neben Calvino kandidierte auch die dänische EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager für den EIB-Chefposten. Am Freitagvormittag zog die dänische Regierung aber die Kandidatur Vestagers zurück.
(Reporter Jacob Gronholt-Pedersen, Charlotte Van Campenhout; Bearbeitet von Frank Siebelt; Redigiert von Sabine Ehrhardt; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)