Berlin (Reuters) - Die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland ist im zu Ende gehenden Jahr voraussichtlich leicht gesunken.
Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes auf Basis vorliegender Daten für den Zeitraum von Januar bis September wird die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Personen auf rund 2750 sinken. Das wären etwas weniger als im vergangenen Jahr mit 2788 Getöteten. Trotz des erwarteten Rückgangs bliebe die Zahl der Verkehrstoten über dem historischen Tiefststand von 2562 Getöteten im Jahr 2021, aber deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019. Damals waren 3046 Menschen im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Zum Vergleich: 1970 gab es mit mehr als 21.000 Verkehrstoten einen Negativrekord, ehe beispielsweise die Einführung von Tempo 100 auf Landstraßen, Promillegrenzen, Helmtrage- und Gurtanlegepflicht für einen spürbaren Rückgang sorgten. Auch sind etwa Autos mit dem Einbau von Airbags und verschiedener Fahrerassistenzsysteme sicherer geworden.
Die Zahl der Verletzten wird im laufenden Jahr voraussichtlich bei rund 360.000 Personen liegen. Das würde in etwa dem Stand von 2022 entsprechen. "Dagegen wird die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle voraussichtlich höher sein", so die Prognose der Statistiker. So dürften erstmals seit dem Jahr 2019 wieder mehr als 2,5 Millionen Unfälle auf Deutschlands Straßen registriert werden. Das wären rund vier Prozent mehr als im Jahr 2022.
Die Zahl der Unfälle, bei denen es bei Sachschäden bleibt, wird dabei voraussichtlich um rund vier Prozent auf 2,2 Millionen steigen. "Dagegen dürfte die Zahl der Unfälle mit Personenschaden mit rund 290.000 etwa auf dem Vorjahresniveau bleiben", so das Statistische Bundesamt. Zum Vergleich: Im Vor-Corona-Jahr 2019 hatte die Polizei rund 2,7 Millionen Unfälle registriert, darunter 300.000 mit Personenschaden.
(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Kerstin Dörr - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)