Reuters

Weltklimakonferenz geht wohl in die Verlängerung

12.12.2023
um 10:27 Uhr

Dubai (Reuters) - Angesichts verhärteter Fronten in der Frage nach der Zukunft fossiler Brennstoffe stellen sich die Teilnehmer der COP28 auf eine Verlängerung der Weltklimakonferenz in Dubai ein.

Für den vorliegenden Entwurf der Präsidentschaft für eine Abschlusserklärung zeichnete sich am Dienstag keine Zustimmung ab. In dem Text vorgesehen sind lediglich acht Optionen, wie einzelne Staaten ihre Emissionen von Treibhausgasen reduzieren könnten. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hatte am Montag umgehend erklärt, dem Entwurfstext nicht zustimmen zu können.

Es werde schwer, bis Dienstagmittag zu einem Ergebnis zu kommen, sagte Baerbock mit Blick darauf, dass die COP28 der ursprünglichen Planung zufolge im Lauf des Tages zu Ende gehen sollte. Das sei für die europäische Delegation aber kein Problem. "Wir haben Zeit, und wir sind darauf eingestellt, auch noch ein bisschen länger zu bleiben", sagte die Ministerin. Auf der COP28 wollen die fast 200 Teilnehmerstaaten festlegen, wie die Pariser Klimaziele von 2015 noch erreicht werden können. Wesentlicher Bestandteil ist, die Erderwärmung bis 2050 auf 1,5 Grad zu begrenzen. Davon ist die Weltgemeinschaft derzeit aber weit entfernt.

Die Europäische Union und die USA fordern daher, dass die Konferenz einen Ausstieg aus fossilen Energien wie Kohle, Gas und Öl festschreibt. Dies lehnen vor allem die erdölproduzierenden Länder wie Saudi-Arabien, aber auch Russland ab. COP-28-Generaldirektor Madschid Al Suwaidi kündigte am Dienstag die Vorlage eines neuen Entwurfs an, in dem fossile Brennstoffe auf "historische" Art erwähnt werden würden. "Auf der COP versuchen wir etwas zu tun, was noch niemals zuvor getan worden ist", sagte er. "Dazu gehört, dass wir fossile Brennstoffe in den Text aufnehmen."

(Bericht von Valerie Volcovici, Jake Spring, Kate Abnett, Elizabeth Piper, Alexander Ratz; Redigiert von Kerstin Dörr; Bei Rückfragen wenden Sie sich an berlin.newsroom@tr.com)