(Reuters) - Die Notenbank Russlands hat den Leitzins vor der Jahreswende nochmals hochgeschraubt.
Sie beschloss am Freitag, den geldpolitischen Schlüsselsatz um einen vollen Prozentpunkt auf 16,0 Prozent anzuheben. Von Reuters befragte Experten hatten mit der fünften Erhöhung in Serie gerechnet. Die Zentralbank signalisierte zugleich, dass angesichts der anhaltenden Inflationsgefahren für lange Zeit eine straffe geldpolitische Linie angezeigt sei.
"Die Inflationsrisiken bleiben mittelfristig erheblich", warnten die Währungshüter. Sie haben den Leitzins seit Juli bereits um 8,5 Prozentpunkte angehoben. Damit soll die starke Teuerung bekämpft werden, die im November auf 7,5 Prozent anstieg. Die Notenbank hat ein Inflationsziel von vier Prozent.
Die Moskauer Währungshüter um Zentralbankchefin Elwira Nabiullina haben mit einer flexiblen Zinspolitik maßgeblich dazu beigetragen, die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Krieges und der westlichen Sanktionen gegen Russland zu mildern. Die Talfahrt des Rubel hatte die Notenbank im August in einer Krisensitzung zu einer drastischen Zinserhöhung gezwungen.
(Bericht von Reuters, bearbeitet von Reinhard Becker, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)