Seoul/Tokio (Reuters) - Bei dem jüngsten Raketenstart Nordkoreas handelt es sich nach japanischen Angaben um eine ballistische Langstreckenrakete der ICBM-Klasse.
Mit einer Reichweite von mehr als 15.000 Kilometern könne sie jeden Ort in Japan oder den USA erreichen, sagte der stellvertretende japanische Verteidigungsminister Shingo Miyake am Montag. Die Rakete sei rund 73 Minuten in der Luft gewesen. Die Rakete sei nahe der Hauptstadt Pjöngjang in Richtung Meer vor der Ostküste Nordkoreas abgefeuert worden, teilten südkoreanische Generalstabschefs mit. Das US-Außenministerium verurteilte den Raketenstart und forderte die Regierung in Pjöngjang auf, zu Diplomatie und Dialog zurückzukehren.
Es war der zweite nordkoreanische Rakenstart innerhalb von zwölf Stunden. Bereits am Sonntagabend (Ortszeit) hatte das abgeschottete Land eine ballistische Kurzstreckenrakete gezündet, die nach rund 570 Kilometern vor der Ostküste ins Meer stürzte. Nur wenige Minuten nach dem Start warf das Verteidigungsministerium in Pjöngjang "Schurken" in den USA und Südkorea ein rücksichtsloses militärisches Vorgehen vor. Die Ankunft des Atom-U-Boots "USS Missouri" in Südkorea sei der jüngste Akt, der beweise, dass die USA einen Atomkrieg in Erwägung zögen, hieß es in einer von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA verbreiteten Erklärung des Ministeriums. Regierungsvertreter in Seoul und Tokio hatten zuvor gewarnt, dass das atomar bewaffnete Nordkorea den Testabschuss einer seiner Interkontinentalraketen noch in diesem Monat vorbereite.
(Bericht von Soo-hyang Choi und Kantaro Komiya, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)