Reuters

Anleger-Organisation DSW reicht große Wirecard-Klage gegen Wirtschaftsprüfer ein

22.12.2023
um 14:22 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Nach dem Zusammenbruch des Finanzkonzerns Wirecard hat die Anleger-Organisation DSW eine große Schadensersatzklage gegen die Wirtschaftsprüfer EY Deutschland und EY Global eingereicht.

Die Klage enthalte Schadensersatzforderungen von mehr als 13.000 institutionellen und privaten Wirecard-Investoren mit einem Klagevolumen von über 700 Millionen Euro, teilte die DSW mit. Der Schriftsatz mit Anlagen umfasse über 80.000 Seiten. Dank eines niederländischen Stiftungsmodells und der Einbindung britischer Prozessfinanzierer hätten die Investoren kein Kostenrisiko, nur im Erfolgsfall werde ein Teil des mittels Urteils oder Vergleichs erzielten Erlöses weitergereicht.

Der damals börsennotierte und im Dax enthaltene Zahlungsabwickler Wirecard war im Juni 2020 zusammengebrochen, als aufflog, dass auf Treuhandkonten in Asien 1,9 Milliarden Euro fehlten. Ex-Chef Markus Braun und zwei weitere Ex-Manager sitzen wegen Bilanzfälschung und Bandenbetrug auf der Anklagebank. Vom Wirtschaftspüfer EY, der jahrelang die Bilanzen des Konzerns aus Aschheim bei München abgesegnet hatte, war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

(Bericht von Olaf Brenner und Tom Sims, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)