Washington (Reuters) - Die US-Industrie hat im November ein unerwartet kräftiges Auftragsplus eingefahren.
Die Bestellungen für langlebige Güter wie Flugzeuge und Maschinen stiegen um 5,4 Prozent zum Vormonat, wie das Handelsministerium am Freitag mitteilte. Von Reuters befragte Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg um 2,2 Prozent gerechnet, nachdem es im Oktober ein kräftiges Minus von revidiert 5,1 Prozent gegeben hatte. Ohne den Verkehrssektor stiegen die die Aufträge im November insgesamt um 0,5 Prozent. Experten hatten hier ein Plus von 0,1 Prozent erwartet.
Die US-Wirtschaft ist im Sommer-Quartal aufs Jahr hochgerechnet um 4,9 Prozent gewachsen, nach einem Plus von 2,1 Prozent im Frühjahr. Laut der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) zeichnete sich zuletzt eine deutlich langsamere Gangart der Wirtschaft ab. Und auch die Aussichten für die nächsten sechs bis zwölf Monate haben sich demnach verschlechtert. Die straffe Geldpolitik dämpft die wirtschaftliche Aktivität tendenziell. Die US-Währungshüter erwarten in ihren Projektionen für das zu Ende gehende Jahr einen Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2,6 Prozent. 2024 soll es sich auf 1,4 Prozent abkühlen. Fed-Chef Jerome Powell hält eine sogenannte "sanfte Landung" der Konjunktur weiter für möglich. Dies gilt als Szenario, wenn es der Fed gelingt, die Inflation einzudämmen, ohne dass eine Rezession ausbricht und es zu Verwerfungen am Arbeitsmarkt kommt.
(Bericht von Büro Washington, geschrieben von Klaus Lauer, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)