Peking (Reuters) - Die Spannungen zwischen China und den Philippinen nehmen zu.
Das Verteidigungsministerium in Peking warf dem Inselstaat am Donnerstag wiederholte Provokationen vor. "China ist stets bestrebt, Differenzen durch Dialog und Konsultation zu lösen", sagte Ministeriumssprecher Wu Qian. "Aber wir werden bei den wiederholten Provokationen und Schikanen der Philippinen kein Auge zudrücken."
Hintergrund ist eine Reihe von Zusammenstößen im Südchinesischen Meer. Manila hatte Anfang Dezember die chinesische Küstenwache und Seemiliz beschuldigt, wiederholt Wasserwerfer auf seine Versorgungsschiffe abgefeuert zu haben. Wu bezeichnete die Vorwürfe als "Falschmeldung" und erhob seinerseits Vorwürfe. So sei ein Schiff der chinesischen Küstenwache "absichtlich gerammt" worden. Zudem hätten die philippinischen Schiffe Warnungen ignoriert, dass sie illegal von China beanspruchte Gewässer befahren hätten.
Die Volksrepublik beansprucht fast das gesamte Südchinesische Meer. Aber auch die Philippinen, Vietnam, Indonesien, Malaysia und Brunei beanspruchen Teile des Seegebiets für sich, das für die Anrainerstaaten strategisch und wirtschaftlich wichtig ist. Dort werden Öl- und Gasvorkommen vermutet, und es verläuft eine für den Welthandel wichtige Schifffahrtsroute durch das Gebiet. Der Ständige Schiedsgerichtshof hatte 2016 erklärt, dass Chinas Ansprüche keine rechtliche Grundlage haben.
Die Beziehungen zu China haben sich unter dem philippinischen Präsidenten Ferdinand Marcos Jr. verschlechtert. Er wendet sich wieder verstärkt den USA zu, die das südostasiatische Land in seinen Seestreitigkeiten mit China unterstützen. "Wir fordern die USA auf, ihre Einmischung in das Problem des Südchinesischen Meeres sofort einzustellen, die philippinischen Verstöße und Provokationen nicht länger zu ermutigen und zu unterstützen und die regionale Sicherheit mit konkreten Maßnahmen zu schützen", sagte Wu auf der Pressekonferenz.
(Bericht von Ella Cao und Ryan Woo, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Myria Mildenberger - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)