Frankfurt (Reuters) - Die Präsidentinnen und Präsidenten der EU-Kommission, des EU-Parlaments, des Europäischen Rats, der EZB und der Eurogruppe haben gemeinsam zur Stärkung des Euro aufgerufen.
"Es warten neue Herausforderungen auf uns, die die Länder nicht allein bewältigen können", schreiben Ursula von der Leyen, Roberta Metsola, Charles Michel, Christine Lagarde und Paschal Donohoe in einem am Freitag veröffentlichten gemeinsamen Beitrag, der zum 25-jährigen Bestehen der europäischen Währung in den Zeitungen der Funke Mediengruppe erscheinen soll. "Die Lösungen müssen sich auf alles stützen, was durch die Zusammenarbeit in Europa möglich ist."
Der Euro war am 1. Januar 1999 eingeführt worden - zunächst nur für Buchungszwecke. Das Euro-Bargeld kam dann drei Jahre später am 1. Januar 2002.
In ihrem Beitrag sprechen sich die Verfasserinnen und Verfasser für den Aufbau einer Kapitalmarktunion aus, die sich über den gesamten Kontinent erstrecke und mit der private Finanzmittel mobilisiert werden könnten. Um Wettbewerbsfähigkeit und Sicherheit zu erhöhen, könnten "die bestehenden Strukturen durch überarbeitete Haushaltsregeln und eine robustere Bankenunion gestärkt" werden. Außerdem müsse der Euro fit für das digitale Zeitalter gemacht werden. "Dafür müssen die Grundlagen für einen potenziellen digitalen Euro geschaffen werden, der das Bargeld ergänzen kann", führen sie aus.
Der ungerechtfertigte Krieg Russlands gegen die Ukraine erfordere mutige gemeinsame Entscheidungen. "Wir stehen vor einer sich immer schneller zuspitzenden Klimakrise, die wir nur zusammen wirklich bewältigen können. Denn CO2-Emissionen kennen keine Ländergrenzen", mahnen die Präsidentinnen und Präsidenten. Themen wie Verteidigung oder der grüne und digitale Wandel seien zu dringlichen Angelegenheiten von gemeinsamem Interesse geworden. In der EU würden allein für den grünen Wandel bis 2030 jährlich Investitionen in Höhe von 620 Milliarden Euro nötig sein.
Der Euro habe das Leben der Menschen in Europa einfacher gemacht, schreiben die EU-Spitzen. "Er hat uns bei mehreren Krisen Stabilität geboten und Wachstum sowie Arbeitsplätze gesichert", führen sie aus. "Die Tatsache, dass wir die zweitwichtigste Währung der Welt ausgeben, verleiht uns zudem mehr Souveränität in einer turbulenten Welt." Daher überrasche es nicht, dass der Euro-Raum seit seiner Gründung von elf auf 20 Länder gewachsen sei.
(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)