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Europas Börsen zum Jahresstart mit Gewinnen - Bitcoin im Aufwind

02.01.2024
um 12:37 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die europäischen Aktienmärkte sind mit Kursgewinnen ins neue Jahr gestartet.

Der Dax rückte am Dienstagmittag um 0,4 Prozent auf 16.824 Punkte vor. Der EuroStoxx50 lag leicht im Plus bei 4528 Zählern. "Am ersten Handelstag des neuen Börsenjahres geht es zunächst so weiter wie das alte aufgehört hat: mit wenig Volatilität und Stück für Stück weiter nach oben", sagte Jürgen Molnar, Stratege vom Broker RoboMarkets.

Er mahnte allerdings zur Vorsicht. "Der Realitätscheck im Deutschen Aktienindex steht erst noch aus, denn die großen Marktteilnehmer kehren meist in der zweiten Januarwoche zurück an ihre Bildschirme." Dabei dürfte vor allem der anhaltende Krieg in Nahost und die seit langem stärksten russischen Angriffe auf die Ukraine für Verunsicherung am Markt sorgen.

BITCOIN KNACKT 45.000-DOLLAR-MARKE

Nach oben ging es auch am Kryptowährungsmarkt. Der Bitcoin ist zum ersten Mal seit April 2022 über die Marke von 45.000 Dollar gestiegen und erreichte mit 45.687 Dollar ein 21-Monats-Hoch. Der Optimismus der Anleger über die mögliche Zulassung von börsengehandelten Bitcoin-Spotfonds trieb die weltweit größte und bekannteste Cyber-Devise an. Im vergangenen Jahr war die Kryptowährung bereits um 154 Prozent gestiegen und hatte damit die stärkste Performance seit 2020 erzielt. Der Bitcoin ist aber noch weit von seinem Rekordhoch von 69.000 Dollar im November 2021 entfernt.

Bei den Einzelwerten deckten sich die Investoren unter anderem mit Rheinmetall ein. Die Papiere des Rüstungskonzerns gewannen 3,4 Prozent. Den Experten der US-Investmentbank JP Morgan zufolge handelte es sich um eine verzögerte Reaktion auf drei Exportaufträge, die Rheinmetall im Dezember erhalten hatte. Diese seien vielen Anlegern entgangen, da zwei davon in der Woche vor Weihnachten erteilt worden seien. Dabei seien sie für Rheinmetall eine große Hilfe, seine "sehr optimistische" Prognose für 2026 zu erreichen. Wichtig sei dabei vor allem, dass die Aufträge aus Österreich, Ungarn und Rumänien kämen. Dies weise darauf hin, dass der Krieg in der Ukraine und die deutschen Verteidigungsausgaben nicht die einzigen wichtigen Einnahmequellen für Rheinmetall seien.

MAERSK WILL TRANSITS IM ROTEN MEER FORTSETZEN - AKTIE STEIGT

Aus den Depots der Anleger flogen dagegen Lufthansa. Die Experten von Citigroup stuften die Lufthansa-Titel auf "Sell" nach zuvor "Neutral" herab. Auch das Kursziel wurde auf 6,60 von 7,90 Euro gesenkt. Lufthansa-Aktien büßten 2,5 Prozent auf 7,85 Euro ein. Gefragt war dagegen Airbus. Die Papiere des Flugzeugbauers gewannen bis zu knapp zwei Prozent. Mit rund 735 ausgelieferten Flugzeugen hat der Konzern Insidern zufolge im vergangenen Jahr einen Rekord aufgestellt.

Bei Maersk griffen die Investoren ebenfalls zu. Die Titel des dänischen Schifffahrtsunternehmens kletterten an der Börse in Kopenhagen um 4,5 Prozent. Der Konzern will trotz des jüngsten Angriffs von Huthi-Rebellen auf einen ihrer Frachter im Roten Meer die Route bald wieder nutzen. Maersk stützt sich auf die multinationale Sicherheitsinitiative OPG, die den Seehandel durch das Rote Meer und den Golf von Aden ermöglichen soll. Die Rederei hatte am Sonntag alle Fahrten über das Rote Meer für 48 Stunden ausgesetzt, nachdem die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen das Containerschiff Maersk Hanghzou angegriffen hatten. US-Hubschrauber wehrten die Attacke ab.

Die Sorgen, dass der Konflikt in Nahost nach dem Vorfall weiter eskalieren könnte, stützte indes die Ölpreise. Die Nordsee-Sorte Brent und die leichte US-Sorte WTI verteuerten sich um je rund 2,5 Prozent auf 78,83 und 73,29 Dollar pro Barrel (159 Liter).

(Bericht von Zuzanna Szymanska, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)