Reuters

EZB will Widerstandsfähigkeit der Banken gegen Hackerangriffe prüfen

03.01.2024
um 10:57 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die EZB-Bankenaufsicht will im laufenden Jahr in einem Stresstest die Widerstandsfähigkeit großer Geldhäuser der Euro-Zone gegen Hacker-Angriffe unter die Lupe nehmen.

Dabei werde sie 109 Institute daraufhin prüfen, wie sie auf einen Cyber-Angriff reagieren und wie sie dann ihre Geschäftsabläufe wiederherstellen, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) am Mittwoch in Frankfurt mit. Es gehe bei der Prüfung nicht darum, ob die Banken einen Angriff verhindern könnten. 28 Institute sollen noch genauer untersucht werden. Diese müssen laut EZB zusätzliche Informationen dazu liefern, was sie bei einem Hacker-Angriff unternommen haben.

Das Stresstestszenario sieht laut EZB vor, dass ein erfolgreicher Hacker-Angriff zu Störungen im Tagesgeschäft der Banken führt. Dann sollen die Geldhäuser unter anderem ihre Notfallmaßnahmen zur Wiederherstellung der Geschäftsabläufe testen. Die Aufseher wollen bewerten, wie die Banken einen solchen Angriff bewältigen können. Der Stresstest soll sich der EZB zufolge nicht auf die Kapitalanforderungen für die Institute auswirken. Die im Stresstest gewonnenen Erkenntnisse sollen aber in die allgemeine aufsichtliche Beurteilung der Banken einfließen. Zentrale Ergebnisse ihres Cyber-Stresstests will die EZB im Sommer veröffentlichen.

Die EZB ist seit Herbst 2014 für die Aufsicht über die großen Banken in der Euro-Zone zuständig. Aktuell kontrolliert sie 113 Geldhäuser, darunter aus Deutschland die Deutsche Bank und die Commerzbank.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)