Reuters

Umfrage - Vermieter bevorzugen Paare, Alleinerziehende haben es schwer

04.01.2024
um 09:07 Uhr

Berlin (Reuters) - Die meisten Wohnungsanbieter bevorzugen einer Umfrage zufolge Paare als Mieter.

Knapp zwei Drittel vergeben ihre Wohnungen bevorzugt an diesen Personenkreis, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Portals ImmoScout24 unter knapp 1500 Vermietern hervorgeht. Mehr als die Hälfte vermietet zudem gerne an Singles. Familien landen dagegen auf Platz drei mit einem Anteil von einem Drittel. Rentner haben bei rund 22 Prozent der Vermieter eine gute Chance, Studierende hingehen nur bei elf Prozent.

Deutlich schwerer haben es Alleinerziehende mit Kind und Wohngemeinschaften (WG), für die sich nur zehn bzw. vier Prozent der Vermieter entscheiden. 60 Prozent geben sogar an, dass sie gar nicht an eine WG vermieten würden. 22 Prozent würden das nur tun, wenn sich alle Bewohner in den Mietvertrag aufnehmen lassen.

Zu den wichtigsten Auswahlkriterien zählen der persönliche Eindruck, ein geregeltes Einkommen und die Mieterselbstauskunft. Zudem können Bewerber punkten, wenn sie in die Hausgemeinschaft passen und sich für die Wohnung begeistern. "Umbauten in der Wohnung, die gewerbliche Nutzung der Wohnung und Übungszeiten für das Spielen eines Musikinstrumentes sollten Mieter:innen besser nicht einfordern", heißt es in der Studie.

85 Prozent der befragten Vermieter achten bei der Vergabe meisten auf den persönlichen Eindruck, dicht gefolgt von einem nachweisbaren, geregelten Einkommen mit 82 Prozent. 37 Prozent interessieren sich zudem für die ausgefüllte Mieterselbstauskunft, 35 Prozent für einen Bonitätsnachweis. Eine Mietzahlungsbestätigung (13 Prozent) und eine Bürgschaft (sechs Prozent) sind hingegen von nicht so großer Bedeutung.

"Wer in deutschen Großstädten eine Wohnung zur Miete sucht, muss sich oftmals gegen viele Mitbewerber:innen behaupten", sagte die Geschäftsführerin von ImmoScout24, Gesa Crockford. "Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass nicht nur harte Fakten wie Einkommen, Beruf und Bonität zählen, sondern auch der persönliche Eindruck ausschlaggebend ist."

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Sabine Ehrhardt - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)