Reuters

Iranische Führung droht nach Anschlag mit Vergeltung

04.01.2024
um 12:47 Uhr

Dubai (Reuters) - Einen Tag nach dem Anschlag im Südosten des Iran mit Dutzenden Toten hat die Führung in Teheran Rache geschworen.

Es werde eine "starke Vergeltung" geben, drohte der Erste Vizepräsident Mohammad Mochber am Donnerstag beim Besuch eines Krankenhauses in der Stadt Kerman, wo Verletzte nach den zwei Bombenexplosionen vom Mittwoch behandelt wurden. Die Hintergründe des Anschlags waren auch am Donnerstag unklar.

Bei den Explosionen waren annähernd 100 Menschen getötet worden. Sie nahmen an einer Gedenkfeier für den 2020 von einer US-Drohne gezielt getöteten General Kassem Soleimani teil. Die Iranischen Revolutionsgarden bezeichneten die Tat als "feigen Akt", der darauf abgezielt habe, "Unsicherheit zu schaffen und Rache zu üben für die tiefe Liebe und Zuneigung der Nation zur Islamischen Republik". Die Täter würden "entschieden und gerecht" bestraft. Berichte über Schüsse in Kerman am Donnerstag wurden von den Revolutionsgarden dementiert.

Die iranische Regierung machte "Terroristen" für den Anschlag verantwortlich. Zum Todestag Soleimanis hatten sich Hunderte Menschen an seinem Grab versammelt. Der einflussreiche General war in der irakischen Hauptstadt Bagdad getötet worden. Er war Chef der Quds-Brigade, der Eliteeinheit der iranischen Revolutionsgarden für Auslandseinsätze. Der Iran reagierte auf den Vorfall mit Angriffen auf zwei irakische Militärstützpunkte, in denen auch US-Soldaten stationiert waren.

(Bericht von Parisa Hafezi und Elwely Elwelly; Bearbeitet von Alexander Ratz; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich an berlin.newsroom@tr.com)