Reuters

Israel skizziert Pläne für nächste Phase des Krieges im Gazastreifen

05.01.2024
um 07:57 Uhr

Jerusalem (Reuters) - Israel hat seine Pläne für die nächste Phase des Krieges gegen die radikal-islamische Hamas skizziert.

Im Norden des Gazastreifens werde nun gezielter vorgegangen, erklärte Verteidigungsminister Joaw Gallant am Donnerstag. Im Süden werde dagegen weiter die Führung der Hamas verfolgt und die Befreiung der Geiseln angestrebt. Der Einsatz dort werde "so lange weitergehen, wie es für notwendig erachtet wird", hieß es in einer Erklärung. Israel werde sich nach dem Krieg im Gazastreifen eine operative Handlungsfreiheit vorbehalten. Die palästinensischen Behörden würden dagegen die Verwaltung übernehmen, solange keine Bedrohung für Israel bestehe.

"Im Norden des Gazastreifens werden wir im Einklang mit den militärischen Erfolgen vor Ort zu einem neuen Kampfansatz übergehen", hieß es in der Erklärung. Darin wurden Razzien, die Sprengung von Tunneln, Luft- und Bodenangriffe sowie Einsätze von Spezialkräften als weitere Maßnahmen aufgezählt. Israel hatte zuletzt die Rückkehr einiger Reservisten nach Hause angekündigt. Dies soll fast drei Monate nach Kriegsbeginn auch die Wirtschaft entlasten. Nach wie vor wird eine Ausweitung des Konflikts befürchtet. Nach US-Angaben ist dies Thema einer neuen Reise von US-Außenminister Antony Blinken in die Region.

Eine Stellungnahme der Hamas oder der Palästinenser-Regierung im Westjordanland lag zunächst nicht vor. Der Krieg begann am 7. Oktober mit einem Überraschungsangriff der Hamas auf Israel, bei dem nach israelischen Angaben 1200 Menschen getötet wurden. Daraufhin marschierte Israel in den Gazastreifen ein. Seit Kriegsbeginn sind dort nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörden etwa 22.400 Menschen ums Leben gekommen - fast ein Prozent der Bevölkerung des Küstenstreifens, wie die der Hamas unterstellte Behörde angibt. Israel hat nach eigenen Angaben 8000 Kämpfer der Islamisten getötet.

(Bericht von James Mackenzie; Geschrieben von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)