Reuters

Preise im Euroraum ziehen wieder an - Inflationsrate steigt auf 2,9 Prozent

05.01.2024
um 11:07 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Inflation in der Euro-Zone ist wieder auf dem Vormarsch.

Die Verbraucherpreise legten im Dezember um 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in einer ersten Schätzung mitteilte. Im November hatte die Teuerung noch bei 2,4 Prozent gelegen. Damit hat sich die Inflation nach sieben Monaten mit Rückgängen erstmals wieder verstärkt. Volkswirte hatten mit 3,0 Prozent gerechnet. Zu dem Anstieg trug auch ein statistischer Effekt bei. Im Dezember 2022 waren die Gaspreise für die Verbraucher in Deutschland noch kräftig gesunken, da der Staat die Kosten für den Abschlag übernommen hatte.

Das mittelfristige Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) einer allgemeinen Teuerungsrate von 2,0 Prozent rückt mit den neuen Daten wieder etwas in die Ferne. Die Kerninflation, in der die schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise sowie Alkohol und Tabak ausgeklammert bleiben, ging im Dezember allerdings auf 3,4 Prozent zurück nach 3,6 Prozent im November.

An der Börse hatte es zuletzt Spekulationen gegeben, dass die EZB nach zehn Zinserhöhungen seit Sommer 2022 bereits im März oder im April erstmals wieder die Sätze senken könnte. Mehrere Währungshüter hatten versucht, diesen Spekulationen etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen. Aktuell wird am Geldmarkt erwartet, dass der Einlagensatz bis zum Jahresende auf 2,5 Prozent sinken wird. Gegenwärtig liegt der Satz, den Geldhäuser erhalten, wenn sie bei der Notenbank überschüssige Gelder parken, bei 4,00 Prozent.

Die Energiepreise gingen im Dezember gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,7 Prozent zurück. Im November waren sie noch deutlich stärker um 11,5 Prozent gesunken. Die Preise für Lebensmittel, Alkohol und Tabak zogen um 6,1 Prozent an, nach einem Anstieg von 6,9 Prozent im November. Industriegüter ohne Energie verteuerten sich um 2,5 nach zuvor 2,9 Prozent. Die Preise für Dienstleistungen stiegen wie schon im November um 4,0 Prozent.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Reinhard becker Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)