Reuters

Irak will nach Drohnen-Angriff US-geführten Militäreinsatz stoppen

05.01.2024
um 14:57 Uhr

Bagdad (Reuters) - Der Irak will nach der gezielten Tötung eines Milizen-Anführers bei einen US-Drohnen-Angriff den amerikanischen Militäreinsatz gegen islamistische Extremisten im Land stoppen.

Die Regierung in Bagdad werde einen Ausschuss bilden, der die Beendigung der US-geführten Einsatzes einer internationalen Koalition vorbereiten soll, teilte das Büro von Ministerpräsident Mohammed Schia al-Sudani am Freitag mit. Am Donnerstag war der Anführer der Miliz Harakat al Nudschaba bei dem Drohnen-Angriff in Bagdad getötet worden. Im Irak sind mehrere mit dem Iran verbündete bewaffnete Gruppen aktiv, die seit längerem eine Ende der militärischen Präsenz der USA in dem arabischen Land fordern.

Die Vereinigten Staaten haben 900 Soldaten in Syrien und 2500 im Irak stationiert. Sie sollen lokale Sicherheitskräfte im Kampf gegen das Wiedererstarken des Islamischen Staates unterstützen. Die Extremistenorganisation hatte 2014 große Teile beider Länder erobert. Die USA unterhalten einen großen Stützpunkt im irakischen Erbil, der wiederholt mit Drohnen und Granaten angegriffen wurde. Vergangenen Monat würde dabei ein US-Militär schwer verletzt.

Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas im Oktober 2023 wurde das US-Militär im Irak und in Syrien bereits mindestens 100 Mal angegriffen. Mit dem Iran verbündete Gruppen im Irak und in Syrien lehnen Israels Angriffe auf den Gazastreifen ab. Die USA tragen ihrer Ansicht nach eine Mitschuld an der Situation.

Der irakische Ministerpräsident Sudani ist auf die Unterstützung der unter iranischen Einfluss stehenden Milizen angewiesen. Vor einem Jahr konnte er nur mit deren Unterstützung an die Macht kommen. Ihre Vertreter stellen eine bedeutenden Teil seiner Regierungskoalition.

(Bericht von Ahmed Rasheed, geschrieben von Hans Busemann, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)