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US-Dienstleister wachsen kaum noch - Industrie mit überraschend vielen Aufträgen

05.01.2024
um 16:57 Uhr

Washington (Reuters) - Das Wachstum der US-Dienstleister hat sich vor der Jahreswende unerwartet stark verlangsamt.

Der Einkaufsmanagerindex fiel im Dezember um 2,1 auf 50,6 Punkte, wie aus der am Freitag veröffentlichten monatlichen Umfrage des ISM-Instituts hervorgeht. Das ist der schlechteste Wert seit Mai 2023. Von Reuters befragte Experten hatten nur mit einem Mini-Rückgang auf 52,6 Punkte gerechnet. Das Barometer liegt damit nur noch knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Es signalisiert zudem eine Eintrübung bei der Beschäftigung: Dieses Barometer rutschte auf den niedrigsten Stand seit dreieinhalb Jahren ab.

Überraschend gut schlug sich dagegen die US-Industrie. Deren Aufträge wuchsen um November im 2,6 Prozent zum Vormonat, wie das Handelsministerium mitteilte. Von Reuters befragte Volkswirte hatten nur mit einem Plus von 2,1 Prozent gerechnet. Im Oktober hatte es noch einen kräftigen Rückgang um 3,4 Prozent gegeben.

Die US-Notenbank bekämpft die hohe Inflation mit einer straffen geldpolitischen Linie. Nach teils aggressiven Zinserhöhungen beließ die Federal Reserve den geldpolitischen Schlüsselsatz zuletzt dreimal in Folge in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent und dürfte auch Ende des Monats pausieren. Die Fed ist laut den Protokollen ihrer jüngsten Sitzung zunehmend davon überzeugt, die Inflation in den Griff zu bekommen. Fast die gesamte Führungsriege geht daher davon aus, dass ein niedrigeres Zinsniveau bis Ende 2024 angemessen sein dürfte.

(Bericht von Lucia Mutikani, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)