Hongkong (Reuters) - Chinesische Behörden haben den Vize-Verwaltungsratchef des Elektro-Autobauers Evergrande New Energy Vehicle festgenommen.
Sie werfen Liu Yongzhuo verschiedene "Straftaten" vor, wie die Elektroauto-Sparte des angeschlagenen chinesischen Immobilienentwicklers Evergrande am Montag mitteilte. Details nannte das Unternehmen nicht. Ende September hatten die Behörden Ermittlungen gegen den Chef und Gründer von Evergrande, Hui Ka Yan, aufgenommen.
Die Festnahme könnte die Muttergesellschaft weiter belasten, die seit Jahren in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Der Konzern ist mit über 300 Milliarden Dollar verschuldet - so stark wie kein anderes Immobilienunternehmen der Welt. Allein 22,7 Milliarden Dollar wurden im Ausland aufgenommen. Die E-Autosparte hat wegen der finanziellen Schieflage wiederholt davor gewarnt, bei ausbleibendem frischem Kapital den Betrieb einstellen zu müssen.
Der Handel mit den Aktien des Autobauers wurde am Vormittag ausgesetzt. Am Nachmittag (Ortszeit) stürzten die Anteilsscheine um fast ein Viertel ab, erholten sich aber auf zuletzt rund minus sieben Prozent.
(Bericht von Clare Jim und Donny Kwok, geschrieben von Philipp Krach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)