Frankfurt (Reuters) - Die Haushalte in der Euro-Zone sind erheblich reicher geworden. Nach einer neuen Statistik der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Verteilung des Reichtums der Haushalte ist deren Nettovermögen in den vergangenen fünf Jahren um 29 Prozent gestiegen, wie die Währungshüter am Montag in Frankfurt mitteilten.
Dabei habe die Ungleichheit geringfügig abgenommen. "Zum Teil deshalb, weil Eigenheimbesitzer, die mehr als 60 Prozent der Bevölkerung ausmachen, von gestiegenen Immobilienpreisen profitierten," so die EZB. Die Euro-Wächter hatten in den vergangenen Jahren bis Sommer 2022 die Zinsen ultraniedrig gehalten. Das hatte zu einem Boom an den Immobilienmärkten beigetragen. In Deutschland hatte die Bundesbank vor Überbewertungen gewarnt.
Die Nettovermögen der Hausbesitzer legten in den vergangenen fünf Jahren den Daten zufolge um 27 Prozent zu. Die 40 Prozent der Haushalte, die nicht über Immobilienbesitz verfügten, steigerten ihr Nettovermögen dagegen laut der EZB-Statistik nur um 17 Prozent - vor allem aufgrund der Zunahme ihrer Bankeinlagen. Die Daten zeigten zudem, dass die Vermögen der reichsten fünf Prozent der Haushalte zwischen 2016 und dem zweiten Quartal 2023 leicht gesunken sind. Auf sie entfielen im zweiten Jahresviertel 2023 aber immer noch 43 Prozent des gesamten Nettovermögens.
Diese statistischen Daten - "Distributional Wealth Accounts" (DWA) - werden laut EZB vierteljährlich erstellt. Die Währungshüter wollen sie stets fünf Monate nach Ende des jeweiligen Zeitraums veröffentlichen.
(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)