Reuters

351.915 Menschen beantragten 2023 Asyl in Deutschland - Plus von über 50 Prozent

08.01.2024
um 15:22 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Zahl der Asylanträge in Deutschland ist 2023 stark gestiegen. Im vergangenen Jahr stellten 351.915 Menschen einen Asylantrag, wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) am Montag mitteilte. Dies bedeute eine Zunahme von 51,1 Prozent gegenüber 2022. Es habe sich um 329.120 Erstanträge und 22.795 sogenannte Folgeanträge gehandelt. Größte Gruppe unter den Antragstellern sind Menschen aus Syrien mit insgesamt 104.651. Danach folgen bei den Herkunftsländern die Türkei (62.624), Afghanistan (53.582), Irak (12.360), Iran (10.206), Georgien (9399) und Russland (9028).

Im vergangenen Jahr entschied das BAMF den Angaben zufolge über 261.601 Erst- und Folgeanträge. Davon erhielten 51,7 Prozent einen Schutzstatus. Die Gesamtverfahrensdauer der Erst- und Folgeanträge habe im Schnitt 6,8 Monate betragen. Im Dezember sank die Zahl neuer Asylverfahren im Vergleich zu den Vormonaten deutlich. 23.025 Personen stellte erstmals einen Antrag nach 35.316 im November und 31.887 im Oktober. Die Bundesregierung versucht seit einigen Wochen mit einer Reihe von Maßnahmen wie verstärkten Grenzkontrollen die Zahl zu drücken. Die Opposition bezeichnet dies als nicht ausreichend.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)