Berlin (Reuters) - Hunderttausende Bahnreisende müssen sich auf massive Behinderungen einstellen.
Bundesweit ist am Mittwochmorgen der Streik der Lokführergewerkschaft GDL angelaufen. Die Deutsche Bahn teilte mit, der Notfallplan sei in Kraft gesetzt. Im Fern- und Regionalverkehr werde es bis einschließlich Freitag zu weit reichenden Beeinträchtigungen kommen. Der Konzern rät Fahrgästen, ihre Reisen auf die Zeit nach dem Streik zu verschieben. Güterzüge stehen schon seit Dienstagabend still.
Am Dienstagabend hatte das Hessischen Landesarbeitsgericht den Eil-Antrag der Bahn auf ein Verbot des GDL-Streiks abgewiesen. Seit Wochen gibt es kaum Fortschritte im Tarifkonflikt zwischen Arbeitgeber und der Gewerkschaft. Die Bahn hatte kürzlich ein neues Angebot vorgelegt, mit dem sie erstmals im Hauptstreitpunkt Arbeitszeit auf die GDL zuging. Sie fordert eine Verkürzung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden pro Woche für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich. Die Bahn bietet Wahlmodelle an, die aus Sicht der GDL unakzeptabel sind, da die Bezahlung der Arbeitszeitverkürzung entsprechend gesenkt würde.
(Bericht von: Hans Busemann, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)