Frankfurt (Reuters) - Die Europäische Zentralbank (EZB) wird aus Sicht von Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau wahrscheinlich in diesem Jahr die Zinsen nach unten setzen.
"Sofern es keine großen Überraschungen gibt - wir blicken in den Nahen Osten - wird unser nächster Schritt eine Senkung sein, wahrscheinlich dieses Jahr", sagte das Mitglied des EZB-Rats, der über die Zinsen in der Euro-Zone entscheidet, am Dienstag in einer Diskussionsrunde auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. "Ich werde mich zur Jahreszeit nicht äußern," fügte er hinzu. Die Straffungspolitik der Notenbank sei bisher ziemlich erfolgreich gewesen.
Auf beiden Seiten des Atlantiks sei bislang eine sanfte Landung der Wirtschaft zu sehen, sagte Villeroy. Doch Frankreichs Notenbankchef sagte auch mit Blick auf die Inflation: "Es ist zu früh, den Sieg zu verkünden." Investoren am Finanzmarkt gehen bisher davon aus, dass die EZB dieses Jahr mehrmals die Zinsen senken wird. Der erste Schritt nach unten wird bereits im März oder im April erwartet. Die Inflation im Euro-Raum lag im Dezember bei 2,9 Prozent. Die EZB strebt mittelfristig 2,0 Prozent Teuerung in der 20-Länder-Gemeinschaft an.
(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)