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Russische Notenbankchefin sagt Termin ab - Spekulationen um Gesundheitszustand

16.01.2024
um 11:42 Uhr

Moskau (Reuters) - In Russland gibt es Spekulationen um den Gesundheitszustand der Zentralbankchefin Elwira Nabiullina.

Er wünsche ihr Gesundheit und Kraft, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag. Er war auf Spekulationen angesprochen wurde, wonach Nabiullina im Krankenhaus liege. Ihr Gesundheitszustand sei eine private Angelegenheit. Der Kreml habe weder die Möglichkeit noch den Wunsch, diese zu kommentieren.

Die 60-Jährige hatte zuvor einen für Dienstag geplanten Auftritt bei einer Ausstellung in Moskau abgesagt. Für ihre Abwesenheit wurde kein Grund angegeben. Die Zentralbank lehnte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters eine Stellungnahme ab. Die Wirtschaftswissenschaftlerin und ehemalige Beraterin von Präsident Wladimir Putin wurde 2013 überraschend zur Chefin der Zentralbank ernannt. Sie ist die erste Frau auf dem Spitzenposten dieser in Russland sehr angesehenen Institution.

Sie hat Experten zufolge maßgeblich mit dazu beigetragen, dass der wirtschaftliche Einbruch Russlands infolge der westlichen Sanktionen wegen des Überfalls auf die Ukraine bislang weitgehend ausgeblieben ist. So hat Nabiullina zeitweise den Leitzins mehr als verdoppelt und einen drastischen Verfall der Landeswährung Rubel verhindert.

Zuletzt gab es aber auch zunehmend Kritik an der obersten Währungshüterin. So liegt die Inflationsrate aktuell mit 7,42 Prozent weit über dem Zielwert der Notenbank von vier Prozent. Dadurch musste Nabiullina den Leitzins auf das aktuelle Niveau von 16 Prozent anheben. Das macht Kredite teurer und dämpft damit die Konjunktur. Einige Abgeordnete werfen der Zentralbank zudem vor, einen großen Teil der russischen Devisenreserven in Europa angelegt zu haben. Rund 300 Milliarden US-Dollar an Vermögenswerten - fast die Hälfte der russischen Reserven - konnten inzwischen vom Westen durch Sanktionen eingefroren werden.

(Büro Moskau, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Reinhard Becker. - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)