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US-Republikaner wenden sich Vorwahl in New Hampshire zu

17.01.2024
um 07:52 Uhr

- von Gram Slattery und James Oliphant

Whitefield/Des Moines (Reuters) - Nach dem deutlichen Sieg von Donald Trump bei der Vorwahl in Iowa haben sich die Bewerber der Republikaner für die US-Präsidentenwahl der nächsten Station in New Hampshire zugewandt.

Die drei führenden Kandidaten sollten noch am Dienstag in dem Ostküstenstaat Veranstaltungen abhalten. Insbesondere der ehemaligen UN-Botschafterin und Ex-Gouverneurin von South Carolina, Nikki Haley, werden dort am kommenden Dienstag Chancen auf ein gutes Abschneiden eingeräumt. Sie wie auch Floridas Gouverneur Ron DeSantis zeigten keine Anzeichen dafür, ihre Bewerbungen aufgeben zu wollen. Experten zufolge haben sie kaum noch Chancen, den Geschäftsmann einzuholen.

Haley zeigte sich ungebrochen kampfeslustig und kündigte auf dem Kurznachrichtendienst X an, an keiner Fernsehdebatte mehr ohne Trump teilnehmen zu wollen. Dieser hat bislang auf alle derartigen Auftritte verzichtet. Trump führe schließlich das Feld an, sagte sie dem Sender CNN zur Begründung. "Es gibt niemand anders, mit dem ich eine Debatte führen muss", erklärte die 51-Jährige. "Er kann sich nicht ewig verstecken." Der 45-jährige DeSantis gab seinerseits auf X bekannt, er werde notfalls allein auf der Bühne stehen. Eine Stellungnahme von Trump lag zunächst nicht vor. Bis zur Vorwahl am 23. Januar sind zwei Fernsehdebatten geplant.

VORWAHL DER DEMOKRATEN OHNE BIDEN

Trump hatte bei der Urwahl in Iowa 51 Prozent der Stimmen erhalten, wie aus Daten der Forschungsgruppe Edison Research hervorging. DeSantis erhielt 21 und Haley 19 Prozent. Damit brach Trump den Rekord für den größten prozentuallen Vorsprung in dem ländlichen Bundesstaat, den 1988 Bob Dole mit 12,8 Prozentpunkten aufgestellt hatte. Der Statistikwebsite FiveThirtyEight zufolge führt Trump auch in New Hampshire, wenn auch nicht ansatzweise so deutlich. Demnach planen 43 Prozent der wahrscheinlichen Wähler, ihre Stimme für dem Ex-Präsidenten abzugeben. Haley liegt demnach mit 30 Prozent an zweiter Stelle, DeSantis vergleichsweise weit dahinter mit etwa sechs Prozent.

New Hampshire liegt an der Ostküste, grob auf einer Linie zwischen Boston und Montreal. In dem Bundesstaat mit dem offiziellen Motto "Live Free or Die" leben etwa 1,4 Millionen Menschen und damit etwa so viele wie in München. Die Bevölkerung ist zu 92,6 Prozent weiß, deutlich mehr als der US-Durchschnitt. Im Vergleich zu Iowa sind die Republikaner in New Hampshire jedoch eher dem gemäßigten Flügel der Partei zuzuordnen. Zudem ist die Vorwahl "halb offen" - damit können auch Wähler teilnehmen, die bei keiner Partei gemeldet sind. Dies gilt als Vorteil für Bewerber wie Haley, die als Zentristen gelten.

Bei den Demokraten steht Präsident Joe Biden nicht auf dem Stimmzettel. Hintergrund ist ein Streit über das Recht, als erster Bundesstaat die Vorwahlen des Jahres abhalten zu können. Die Führung der Demokraten entschied, den Aufschlag am 03. Februar in South Carolina anzusetzen, wo die Bevölkerung eine größere demographische Vielfalt aufweist als in Iowa oder New Hampshire. Dort hielt man jedoch an einem früheren Termin fest. Biden sagte zur Strafe seine Teilnahme ab, sein Name kann jedoch per Hand auf die Wahlzettel nachgetragen werden. Die eigentliche Präsidentenwahl findet Anfang November statt. Biden und Trump liegen in Umfragen dazu faktisch gleichauf.

(Geschrieben von Scot W. Stevenson; Redigiert von Birgit Mittwollen.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)