Reuters

Uniper-Chef - Erwarten im Sommer Urteil zum Streit mit Gazprom

17.01.2024
um 10:12 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Der in der Energiekrise 2022 verstaatlichte Versorger Uniper erwartet noch in diesem Jahr eine Entscheidung im Schiedsgerichtsverfahren gegen den russischen Gaskonzern Gazprom.

"Wir erwarten eine Entscheidung im Sommer", sagte Uniper-Chef Michael Lewis am Dienstagabend vor der Witschaftspublizistischen Vereinigung Düsseldorf (WPV). Es gehe um "viele Milliarden Euro", antwortete er auf die Frage, wie Uniper für die ausgeblieben Gaslieferungen der Russen entschädigt werden wolle. Im Fall der ehemaligen russischen Stromtochter Unipro rechne er kurzfristig nicht mit einer Entschädigung. Das Unternehmen war von der russischen Treuhand übernommen worden.

Gazprom war über Jahrzehnte der größte Lieferant von Uniper und der Vorgänger-Gesellschaft Ruhrgas. Die Russen hatten im Zuge des Angriffs auf die Ukraine ihre Gaslieferungen nach Deutschland gedrosselt und schließlich eingestellt. Uniper drohte dadurch eine Pleite, weil die Düsseldorfer sich am teuren

Spotmarkt Ersatz beschaffen mussten, um ihre Verpflichtungen gegenüber Kunden zu erfüllen. Gazprom hatte die Forderungen Unipers zurückgewiesen. Der russische Energieriese habe keine Verträge gebrochen und erkenne die Rechtsposition Unipers nicht an.

(Bericht von Tom Käckenhoff, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)