Reuters

CDU-Chef - Söder und ich werden Vorschlag für Kanzlerkandidaten machen

22.01.2024
um 08:12 Uhr

Berlin (Reuters) - CDU-Chef Friedrich Merz pocht auf eine Festlegung des Unions-Kanzlerkandidaten erst im Spätherbst 2024.

Angesichts des Drängens etlicher CDU-Politiker auf eine frühere Entscheidung sagte Merz am Sonntag in der ARD-Sendung Caren Miosga, es sei ungewiss, wie die Europawahlen und die Landtagswahlen in diesem Jahr ausgingen. "Wir haben noch so viele Aufgaben und die dürfen nicht überlagert werden von einer Personaldebatte."

Zugleich betonte er die verabredete enge Abstimmung mit CSU-Chef Markus Söder. "Der Modus ist, dass wir beide einen Vorschlag machen", sagte der Oppositionsführer im Bundestag. Die CDU-Ministerpräsidenten wollten "natürlich noch ein bisschen mitreden". Außerdem würden selbstverständlich die CDU-Landesvorsitzenden und die Parteigremien einbezogen. Merz wich erneut der Frage aus, ob er selbst Kanzlerkandidat werden wolle.

Der 68-Jährige sagte, dass er sich bei der Entscheidung "natürlich" auch mit den Fragen seines Alters und "ob ich dann auch eine längere Zeit durchhalte" beschäftige werde. Dazu gehöre auch, welche Wählerschichten er erreichen könne, sagte Merz. "Das sind Fragen, die ich mir selber stellen muss und damit gehe ich verantwortlich um."

Seine Aufgabe sei zunächst gewesen, die CDU nach der Wahlniederlage 2021 zusammenzuhalten. Die Partei und die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hätten oppositionsfähig gemacht werden müssen. Im Mai werde die Phase abgeschlossen, die CDU inhaltlich neu aufzustellen. Danach begännen die Vorbereitungen für die Bundestagswahl. "Und ich halte mich an den Zeitplan", sagte Merz. Er erwähnte, dass die CDU der früheren Kanzlerin Angela Merkel angeboten habe, eine Festveranstaltung zu ihrem 70. Geburtstag im Juli zu organisieren. Er erwarte nicht, dass sie sich an den Wahlkämpfen der CDU in diesem Jahr beteilige.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Jörn Poltz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)