Berlin (Reuters) - Ein kräftiger Aufschwung der Weltwirtschaft wird Experten zufolge auch in diesem Jahr ausbleiben.
Die globale Wachstumsrate dürfte mit 2,6 Prozent sogar etwas unter dem im vergangenen Jahr erreichten Wert von 2,7 Prozent bleiben, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Münchner Ifo-Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik hervorgeht. Dafür wurden im Dezember 1431 Wirtschaftsexpertinnen und -experten aus 124 Ländern befragt.
Für die Euro-Zone sind die Befragten mit 1,5 Prozent pessimistischer. Insbesondere Deutschland (0,6 Prozent) bleibt demnach "das Sorgenkind", nachdem Europas größte Volkswirtschaft im vergangenen Jahr sogar um 0,3 Prozent geschrumpft ist. Nur für Großbritannien (0,5 Prozent) und Schweden (0,4 Prozent) erwarten die Teilnehmenden in Europa ein geringeres Wachstum als für Deutschland. Auch für Österreich (0,9 Prozent) und die Schweiz (1,3 Prozent) bleiben die Prognosen eher verhalten. "Zwar erwarten die Experten einen leichten Zuwachs der Wirtschaftsleistung, nach dem Rückgang 2023", sagte Ifo-Forscher Klaus Gründler mit Blick auf die heimische Konjunkturentwicklung. "Doch hinkt Deutschland anderen Ländern weiter hinterher."
Deutlich stärkere Zuwächse werden für Spanien (2,0 Prozent), Polen (2,8 Prozent), Irland (2,8 Prozent) und Island (3,3 Prozent) erwartet. Weltweit rechnen besonders Befragte aus Afrika und Asien (je 3,6 Prozent) mit hohen Wachstumsraten für das laufende Jahr.
Etwas optimistischer fällt der Blick auf die mittlere und lange Sicht aus. Für 2025 wird ein weltweites Wachstum von 2,9 Prozent vorausgesagt, für 2027 sogar von 3,3 Prozent. Auch für Deutschland rechnen Expertinnen und Experten mittel- bis langfristig mit einer Steigerung der Wachstumsraten, mit 1,2 Prozent (2025) und 1,5 Prozent (2027) allerdings auf vergleichsweise niedrigem Niveau, wie das Ifo-Institut betonte.
(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Kerstin Dörr - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)