Reuters

Bafin richtet Fokus auf Hacker-Angriffe und Risiken durch IT-Auslagerung

23.01.2024
um 14:47 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Gefahr von Hacker-Angriffen und Risiken aus der Auslagerung von IT-Dienstleistungen stehen bei der Finanzaufsicht Bafin in diesem Jahr ganz oben auf der Agenda.

Sie zählen zu insgesamt sieben Gefahrenherden für die deutsche Finanzbranche, auf die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) 2024 ihre Scheinwerfer besonders richten will. Denn diese könnten aus ihrer Sicht die Finanzstabilität und die Integrität des Finanzsystems am meisten gefährden. "Die Unternehmen des Finanzsektors müssen resilient sein ? gegen finanzielle und operationelle Risiken", erklärte Bafin-Präsident Mark Branson. Finanzfirmen müssten mehr denn je in ihre operationelle Sicherheit und Stabilität investieren.

Von Hacker-Angriffen gehe eine große Gefahr für die Finanzbranche aus, erklärte Branson. "Seit Jahren häufen sich die Vorfälle." In Deutschland sei die Bedrohung so hoch wie noch nie. Die Bafin nehme das sehr ernst. Die Aufseher haben zudem im Fokus, dass viele Banken IT-Dienstleistungen ausgelagert haben. Laut Bafin bedient inzwischen eine kleine Zahl spezialisierter IT-Firmen einen Großteil der Banken. Das gelte auch für kritische Prozesse wie die Zahlungsabwicklung. "Wir als Aufsicht beobachten das zunehmend intensiv", erklärte Branson. Einige Unternehmen hätten über 100 Auslagerungen gemeldet.

Aus Sicht der Bafin werden die Zeiten härter für die Finanzbranche. Steigende Finanzierungskosten und die schwache Konjunktur belasteten Unternehmen und Verbraucher. "Wir müssen damit rechnen, dass die Insolvenzen weiter steigen und sich die Lage an den Immobilienmärkten nicht schnell erholt", erklärte Branson. Die Banken müssten daher ihre Widerstandskraft stärken. Zu den weiteren Risiken für die Finanzbranche zählte die Bafin Gefahren aus dem massiven Anstieg der Zinsen, die mit der Korrektur an den Immobilienmärkten verbundenen Risiken sowie auch die mit deutlichen Kurskorrekturen an den Börsen einhergehenden Gefahren. Zudem hat die Finanzaufsicht mögliche Kreditausfälle als Gefahrenherd im Blick und Gefahren, die sich aus einer mangelhaften Geldwäsche-Prävention ergeben.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)