Reuters

Regierung verweist nach Dexit-Vorschlag der AfD auf Großbritannien

24.01.2024
um 17:37 Uhr

Berlin (Reuters) - Großbritannien ist nach Einschätzung der Bundesregierung ein abschreckendes Beispiel für die Entwicklung eines Landes nach einem Austritt aus der EU.

"Ich würde für alle, die sich mit solchen Gedanken tragen (...) darauf hinweisen, vor allem in Großbritannien nachzufragen, wie es so läuft", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin auf die Frage, was der Kanzler von dem Vorschlag der AfD-Co-Chefin Alice Weidel für einen Dexit halte.

Der Sprecher verwies zudem darauf, dass die Welt in 25 bis 30 Jahren neun oder zehn Milliarden Einwohner haben werde. Europa und die einzelnen Länder der EU würden da nur Gehör finden können, wenn sie zusammen aufträten. Zuvor hatte schon Europa-Staatsministerin Anna Lührmann davon gesprochen, dass die Dexit-Vorschläge "eine Gefahr für unsere Demokratie und auch für unser Europa und unsere Wirtschaft" seien.

Weidel hat den EU-Abschied Großbritanniens (Brexit) als "absolut richtig" bezeichnet. Falls eine EU-Reform im Sinne der AfD nicht möglich sei, sollte man über einen Austritt (Dexit) nachdenken.

(Bericht von Andreas Rinke, redigiert von Hans Busemann. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)