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Hamas - Freilassung von Geiseln erst bei Ende von Gaza-Krieg

29.01.2024
um 12:47 Uhr

Doha (Reuters) - Die radikal-islamische Hamas beharrt als Bedingung für eine Freilassung weiterer Geiseln auf ein Ende der israelischen Offensive im Gazastreifen.

Dafür müsse es eine Garantie geben, sagte Sami Abu Suhri, ein ranghoher Vertreter der Palästinenser-Organisation, am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Außerdem müsse Israel sämtliche Besatzungstruppen abziehen. Unklar blieb, ob die Hamas bei Erfüllung dieser Voraussetzungen alle oder nur einige der 132 Geiseln freilässt, die sich nach israelischen Angaben noch im Gazastreifen befinden. Die Hamas hatte zu einem früheren Zeitpunkt erklärt, dass eine vollständige Freilassung nur infrage käme, wenn im Gegenzug all die Tausenden Palästinenser entlassen würden, die aus Sicherheitsgründen in israelischen Gefängnissen sitzen.

Suhri äußerte sich nach einem Treffen israelischer Vertreter mit Vermittlern aus Katar und Ägypten am Sonntag. Bei den auch von den USA initiierten Gesprächen geht es darum, ein Geiselabkommen zwischen Israel und der Hamas zu erzielen. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hatte die Gespräche im Anschluss als konstruktiv bezeichnet. Allerdings gebe es noch "erhebliche Klüfte", weshalb es im Laufe dieser Woche weitere Gespräche geben solle, hieß es in einer Erklärung. Die Gespräche am Sonntag fanden demnach an einem Ort in Europa statt, genauer wurde Netanjahus Büro nicht.

Hamas-Kämpfer hatten Israel am 7. Oktober überfallen und mehr als 1200 Menschen getötet. Außerdem verschleppten sie mehr als 250 Menschen in den Gazastreifen. Während einer kurzen Feuerpause Ende November wurden Dutzende von ihnen im Austausch gegen palästinensische Gefängnisinsassen freigelassen. Auf eine weitere Waffenruhe und Freilassung konnten sich die Kriegsparteien jedoch bislang jedoch nicht mehr einigen. Als Reaktion auf den Hamas-Überfall hatte Israel eine breitangelegte Militäroffensive gestartet. Dabei wurden nach Angaben der Behörden im Gazastreifen bislang etwa 25.000 Palästinenser getötet.

(Bericht von Nidal al-Mughrabi, geschrieben von Christian Rüttger, redigiert von Sabine Ehrhardt.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)