Damaskus/ (Reuters) - Syrien und der Iran werfen Israel vor, bei einem Angriff am Rand von Damaskus mehrere Menschen getötet und verletzt zu haben.
Uneinheitliche Angaben lagen jedoch zur genauen Zahl der Opfer und deren Identität vor. Irans Syrien-Botschafter Hossein Akbari wies Berichte zurück, wonach die Opfer Iraner und das Ziel ein iranischer Militärposten gewesen seien. Die iranische Nachrichtenagentur Tasnim meldete dagegen, Israel habe am Montag ein iranisches Militärberatungszentrum angegriffen. Die Rede war in iranischen Staatsmedien zudem von zwei Todesopfern. Die amtliche syrische Agentur Sana meldete ebenfalls Tote und identifizierte diese zunächst auch klar als "iranische Berater". Der Hinweis tauchte jedoch in einer wenig später aktualisierten Version des Artikels nicht mehr auf. Stattdessen hieß es in staatlichen syrischen Medien unter Berufung auf Militärkreise nur noch, Israel habe aus der Luft mehrere Stellungen südlich von Damaskus angegriffen und dabei mehrere Menschen getötet und verletzt. Konkrete Zahlen wurden nicht genannt. Ein israelischer Militärsprecher lehnte eine Stellungnahme ab.
Der Iran ist einer der wichtigsten Unterstützer der syrischen Regierung von Präsident Baschar al-Assad. Israel greift seit Jahren Ziele in Syrien an, die mit dem Iran in Verbindung gebracht werden. Seit dem Überfall der militanten Palästinenser-Organisation Hamas am 7. Oktober auf Israel und den dadurch ausgelösten Gaza-Krieg hat Israel diese Angriffe in Syrien verstärkt. Dabei sollen Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden getötet worden sein. Mit dem Iran verbündete Gruppen haben wiederum ihrerseits Angriffe aus Solidarität mit der Hamas hochgefahren. So beschießen die Huthi-Rebellen im Jemen seit geraumer Zeit etwa Handelsschiffe im Roten Meer.
Die Vorgänge schüren Befürchtungen, dass der Konflikt im Gazastreifen sich zu einem Flächenbrand in der Nahost-Region auswachsen könnte. In Jordanien wurden am Sonntag erstmals seit Beginn des Gaza-Krieges US-Truppen getötet. Die drei Soldaten kamen bei einem Drohnenangriff ums Leben.
(Bericht von Parisa Hafezi, Firas Makdesi, Laila Bassam, Clauda Tanios, Suleiman al-Khalidi, Orhan Qereman, Tala Ramadan, Muhammad El Gebaly, Dan Williams, Kinda Makieh, geschrieben von Christian Rüttger, redigiert von Sabine Ehrhardt; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)