Frankfurt/Tokio (Reuters) - Das Aus für den weltweit am höchsten verschuldeten chinesischen Immobilienentwickler China Evergrande hat die Börsen in Fernost erneut belastet.
Anleger sorgten sich um die möglichen Folgen der zum Wochenstart durch ein Gericht in Hongkong angeordneten Abwicklung des Immobilienriesen auf den schwächelnden Immobilienmarkt des Landes. "Die jüngste Entwicklung erinnert an die Risiken von Investitionen im chinesischen Immobiliensektor und an die Herausforderungen, denen sich der Sektor auf dem Weg zur Erholung gegenübersieht", sagte Vasu Menon, Anlagestratege bei der OCBC Bank in Singapur.
Die Börse in Shanghai und der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gaben am Dienstag jeweils knapp zwei Prozent nach. In Hongkong büßte der Hang-Seng-Index 2,2 Prozent ein; der Festland-Immobilienindex verlor rund drei Prozent.
Auf die Stimmung drückte auch, dass Hongkongs Staatschef am Dienstag seine Absicht bestätigte, bald neue nationale Sicherheitsgesetze zu verabschieden, die auf den umfassenden Gesetzen aufbauen, die Peking der Stadt im Jahr 2020 auferlegt hat. Marktteilnehmern zufolge könnte die Aussicht auf neue Gesetze gegen Spionage, Staatsgeheimnisse und ausländische Einflussnahme, tiefgreifende Auswirkungen auf das globale Finanzzentrum haben.
In Tokio zog der Nikkei-Index dagegen um 0,1 Prozent auf 36.066 Punkte an. Angesichts der optimistischen Konjunkturaussichten in den USA deckten sich die Anleger mit Technologiewerten ein. Der Chiptester-Hersteller Advantest stieg um knapp zwei Prozent, Shin-Etsu Chemical sowie Chiphersteller Renesas Electronics zogen jeweils um rund drei Prozent an. "Die Erwartungen an eine weiche Landung der US-Wirtschaft nehmen zu", sagte Yugo Tsuboi von Daiwa Securities.
Nachfolgend eine Übersicht mit den Kursveränderungen ausgewählter Aktienindizes und Währungen:
Indizes Stand Veränderung
in Prozent
Nikkei
36.065,86 +0,1
Topix
2.526,93 -0,1
Shanghai
2.830,53 -1,8
CSI300
3.245,04 -1,8
Hang Seng
15.683,79 -2,5
Kospi
2.498,81 -0,1
Euro/Dollar
1,0812
Pfund/Dollar
1,2686
Dollar/Yen
147,26
Dollar/Franken
0,8620
Dollar/Yuan
7,1777
Dollar/Won
1.329,78
(Bericht von Ankur Banerjee und Junko Fujita, geschrieben von Katharina Loesche und Stefanie Geiger, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)