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KI-Lösungen in Technologie- und Finanzbranche verbreitet - Am Bau nicht

01.02.2024
um 11:47 Uhr

Berlin (Reuters) - Künstliche Intelligenz (KI) wird derzeit vor allem in der Technologie- und Finanzbranche eingesetzt.

Kaum Anwendung finden KI-Lösungen bisher in den Wirtschaftszweigen Gastgewerbe, Verkehr und Bau. Das geht aus einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) hervor, an der mehr als 4000 Firmen teilgenommen haben und die am Donnerstag in Berlin veröffentlicht wurde. Insgesamt habe sich der Anteil der Unternehmen, die KI oder allgemeiner Machine Learning einsetzten, im Vergleich zum Vorjahr in etwa verdoppelt auf jetzt 26,8 Prozent. "Ein weiteres Drittel plant den Einsatz von KI für die Zukunft. Das ist ein Anstieg um signifikante 24 Prozentpunkte."

Im ITK-Bereich - also etwa Computer, Software, Telekommunikation oder IT-Dienstleistungen - gaben 52 Prozent der Betriebe an, KI sei bei ihnen bereits im Einsatz. Weitere 31 Prozent planten dies in den nächsten drei Jahren. In der Finanzbranche seien 31 Prozent schon dabei, 39 Prozent in Planung. Abgeschlagen ist die Baubranche, in der nur elf Prozent der Unternehmen mit KI-Lösungen arbeiten und 33 Prozent dies planen.

"Erkennbar ist ein enormes Potenzial", sagte Ilja Nothnagel, Mitglied der DIHK-Hauptgeschäftsführung. Oft würden KI-Lösungen zur Optimierung bestehender Prozesse in Unternehmen eingesetzt, etwa zur Unterstützung des Kundenservices oder bei Risikoanalysen. Es gehe selten um ganz neue Prozesse. Wichtig für Unternehmen sei nun die Rechtssicherheit bei der Nutzung von Daten für KI-Anwendungen. Personal werde durch KI derzeit nicht verdrängt. Deutschland habe weiterhin einen großen Fachkräftemangel. Es gehe eher darum, Prozesse effizienter zu gestalten.

Ein Problem für Unternehmen aller Größe und aus allen Branchen ist Cyberkriminalität. Von den Betrieben, die zuletzt von einer Attacke betroffen waren, berichteten 31 Prozent von Spionage, 26 Prozent von Erpressungen, 25 Prozent von Angriffen auf die Infrastruktur und 21 Prozent von Diebstahl digitaler Daten. "Unternehmen werden immer häufiger attackiert", so Nothnagel. "Die Betriebe sind sowohl in Prävention als auch im Falle einer Attacke auf mehr Unterstützung durch staatliche Stellen angewiesen." Im Schnitt sei jedes fünfte Unternehmen innerhalb des vergangenen Jahres von einem oder mehreren Cyberangriffen betroffen gewesen.

Ihren eigenen Digitalisierungsgrad bewerteten die Befragten Unternehmen im Durchschnitt mit der Schulnote 3, also "befriedigend". Bei den Motiven für die Digitalisierung gaben die Betriebe vor allem an, die Flexibilisierung der Arbeit (68 Prozent), Qualitätsverbesserungen (67 Prozent) oder Kosteneinsparungen (63 Prozent) im Blick zu haben.

(Bericht von Christian Krämer; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)