Washington (Reuters) - Die US-Industrie hat ihre lange Talfahrt zu Jahresbeginn überraschend abgebremst und nähert sich der Wachstumsschwelle.
Der Einkaufsmanagerindex für den Sektor stieg im Januar auf 49,1 Punkte von 47,1 Zählern im Vormonat, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Firmenumfrage des Institute for Supply Management (ISM) hervorgeht. Von Reuters befragte Ökonomen hatten hingegen mit einem Rückgang auf 47,0 Punkte gerechnet. Das Barometer zeigt mittlerweile den 15. Monat in Folge ein Schrumpfen des Industriesektors an, doch nähert sich dieser nun der Wachstumsschwelle von 50 Zählern.
Auch der US-Bausektor entwickelte sich trotz der im Zuge der strafferen Geldpolitik gestiegenen Hypothekenkosten überraschend gut. Die Bauausgaben stiegen im Dezember um 0,9 Prozent, wie das Handelsministerium mitteilte. Experten hatten lediglich mit einem Plus von 0,5 Prozent gerechnet, nach einem Zuwachs von aufwärts revidiert 0,9 Prozent im November.
Die US-Notenbank Fed hatte die Leitzinsen im Kampf gegen die Inflation seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent erhöht. Zuletzt hielten die Währungshüter vier Mal in Folge die Füße still. Die von den Finanzmärkten herbeigesehnte Zinswende lässt noch auf sich warten. Fed-Chef Jerome Powell fing Marktspekulationen über eine Zinssenkung im März ein. Investoren rechnen nun erst für Mai damit.
(Bericht von Lucia Mutikani, geschrieben von Reinhard Becker; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)