Seoul (Reuters) - Zum vierten Mal innerhalb weniger Tage hat Nordkorea nach Angaben des südkoreanischen Militärs Marschflugkörper abgefeuert.
Die Raketen seien am Freitag gegen 11.00 Uhr (Ortszeit) von der Westküste aus gestartet worden. Weitere Details nannte Südkorea nicht. Nordkorea hat im Laufe der vergangenen Tage erklärt, es teste strategische Lenkflugkörper, was darauf hindeutet, dass die Geschosse zur potenziellen Bestückung mit Atomsprengköpfen entworfen sein könnten.
Zu dem jüngsten Vorgang lag von nordkoreanischer Seite keine Stellungnahme vor. Allerdings berichteten staatliche Medien vor den Raketenstarts am Freitag, dass Machthaber Kim Jong Un eine Werft an der Westküste besucht habe. Dabei habe er betont, wie wichtig es sei, die Marine zu stärken, "um Kriegsvorbereitungen voranzutreiben". Am Montag hatte Kim laut einem Bericht der Nachrichtenagentur KCNA den Bau eines Atom-U-Boots inspiziert, und vor wenigen Tagen soll er einen Test neuer U-Boot-gestützter Marschflugkörper überwacht haben.
Gegen das weitgehend isolierte Nordkorea wurden wegen dessen Raketen- und Atomprogrammen mehrere internationale Sanktionen verhängt. Dennoch hat das Land gerade in den vergangenen Monaten eine ganze Reihe von Waffen getestet. Die Führung in Pjöngjang rechtfertigt dies mit Vorwürfen gegen Südkorea und die USA, die aus ihrer Sicht die Spannungen mit groß angelegten Manövern eskalieren.
(Bericht von Ju-min Park, Joyce Lee, Jack Kim, geschrieben von Christian Rüttger, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)