Reuters

Ifo - Materialengpässe der Industrie ebben trotz Krise im Roten Meer ab

02.02.2024
um 08:47 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Materialknappheit in der deutschen Industrie hat laut Ifo-Institut vorerst weiter abgenommen.

Im Januar berichteten noch 12,5 Prozent der befragten Firmen von Engpässen, nach 18,2 Prozent im Oktober, wie die Münchner Wissenschaftler am Freitag mitteilten. "Die Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer haben im Moment keinen Einfluss auf die Versorgungslage mit Rohstoffen und Vorprodukten", sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. "Aufgrund der langen Transportwege kann jedoch eine Verschlechterung der Situation für die kommenden Monate nicht ausgeschlossen werden." Auch die jüngsten Bahnstreiks könnten bei einigen Unternehmen zu Engpässen führen.

Im Automobilbau berichten nach wie vor die meisten Unternehmen von Lieferproblemen. Deren Anteil sank aber auch hier - und zwar auf 26 Prozent nach 36,8 Prozent im Oktober. Bei den Herstellern von Elektrischen Ausrüstungen und dem Maschinenbau sind es laut Ifo je 18,9 Prozent. Bei der Mehrheit der Branchen liege der Wert unter 10 Prozent. "Nahezu sorgenfrei sind die Getränkehersteller (0 Prozent), die Nahrungsmittelindustrie (1,2 Prozent), das Papiergewerbe (1,1 Prozent) und die Metallerzeugung und -bearbeitung (1,6 Prozent)."

Der Höhepunkt der Lieferprobleme in der Industrie war im Dezember 2021, als 81,9 Prozent der Unternehmen darüber klagten. Dies war vor allem eine Folge der weltweiten Corona-Krise. Seitdem versuchen viele Unternehmen sich bei den Lieferketten breiter aufzustellen und Abhängigkeiten etwa von Importen China zu verringern.

(Bericht von Klaus Lauer; redgiert von Sabine Ehrhardt - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)