Reuters

AfD rutscht in neuen Umfragen deutlich ab

02.02.2024
um 09:42 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Zustimmung zur AfD sinkt laut dem am Freitag veröffentlichten ZDF-Politbarometer deutlich: Die Partei kommt bei der Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen nur noch auf 19 Prozent (minus drei Prozentpunkte), wäre aber weiterhin zweitstärkste politische Kraft in Deutschland.

Denselben Trend hatte es auch in dem am Donnerstag veröffentlichten ARD-Deutschlandtrend gegeben. Die SPD könnte sich laut Politbarometer auf 15 Prozent verbessern (plus zwei), die Grünen erreichen dagegen nur noch 13 Prozent (minus eins), den schlechtesten Wert seit sechs Jahren. Die FDP käme unverändert auf vier Prozent, die Linken und die Freien Wähler erreichen jeweils drei Prozent (beide minus eins). Dagegen käme das BSW, die Partei der ehemaligen Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht, auf sechs Prozent und könnte sich Hoffnung machen, in den Bundestag einzuziehen.

Das Meinungsbild zur Arbeit der Ampel-Regierung ist weiter sehr kritisch. Nur 28 Prozent finden, dass die Koalition aus SPD, Grünen und FDP eine gute Arbeit macht, 66 Prozent attestieren ihr eine schlechte Arbeit. Allerdings wird die Union offensichtlich nicht als Alternative angesehen: Nur 31 Prozent der Befragten gaben an, dass es eine CDU/CSU-geführte Regierung besser machen würde.

Die Demonstrationen gegen Rechtsextremismus stoßen auf große Zustimmung: 79 Prozent begrüßen sie, nur 16 Prozent - und damit weniger als der Zustimmungswert für die AfD - finden sie nicht gut. Eine Mehrheit ist gegen ein Verbot der AfD. Aber 72 Prozent sehen die rechtspopulistische Partei, die in Teilen als rechtsextrem eingestuft wird, als Gefahr für die Demokratie.

Bei den Zustimmungswerten für Politiker wird erstmals NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) aufgenommen und landet sofort hinter Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) auf dem zweiten Platz - mit deutlich besseren Werten als Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und CDU-Chef Friedrich Merz.

(Bericht von Andreas Rinke, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)