Reuters

Heusgen verteidigt Nichteinladung von AfD und Wagenknecht zu Sicherheitskonferenz

07.02.2024
um 12:12 Uhr

Berlin (Reuters) - Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hat die Entscheidung verteidigt, weder Vertreter der AfD noch der neuen Wagenknecht-Partei BSW oder der Werteunion einzuladen.

"Wir sind ein bisschen auch ein Schaufenster Deutschlands", sagte Heusgen der Nachrichtenagentur Reuters in einem am Mittwoch veröffentlichten TV-Interview. Er wolle Vertretern der AfD, die "in weiten Teilen rechtsextrem ist", keinen roten Teppich ausrollen. Er wolle keinen Beitrag dazu leisten, dass die Partei sich so darstellen könne, "als ob sie ein normaler Teil der deutschen Politik ist".

Heusgen betonte, dass die Münchner Sicherheitskonferenz kein Parlament und er nicht verpflichtet sei, alle einzuladen. Es gebe auch keine Einladung an das BSW oder die Werteunion. Er könne nicht auf jede Parteigründung sofort reagieren. "Da braucht es aus meiner Sicht erstmal eine demokratische Legitimität." Mit Blick auf die frühere Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht sagte Heusgen: "Sie erhält keine Einladung, sie hat allerdings auch nicht darum gebeten."

Die Sicherheitskonferenz findet vom 16. bis 18. Februar in München statt. Mit mehreren Dutzend Staats- und Regierungschefs und noch mehr Außen- und Verteidigungsministern ist sie seit Jahren eine der wichtigsten internationalen Dialog-Plattformen. Sie ist eine Nichtregierungsorganisation mit privater Finanzierung, erhält aber Zuschüsse von der Bundesregierung.

(Bericht von Andreas Rinke, redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)